Designvarianten

Designvarianten für die Erika-Modelle 3004, 3005, 3006, 3015 und 3016 

 

 

Vorgeschichte

 

Die "Elektronische Kleinschreibmaschine erika electronic S3004" (nachfolgend „erika 3004" ff. genannt) sollte ursprünglich "Elektronische Heimschreibmaschine Erika privat" heißen (vgl. das erste Prospekt von 1986) und ist in rundlicher Form das Ursprungsmodell der 3000er-Serie.

 

Vorderseite

Rückseite

 

Scans: © 2012 - Manfred Trommer, Erfurt

 

 

Da noch kein Fertigungsmuster vorhanden war, wurde für die Prospektfotos (Vorstellung auf der Leipziger Herbstmesse 1986) das aus Holz bestehende Designmodell vom Designfotografen Detlef Marschall aus Weimar in Szene gesetzt - eben mit der auf dem Prospekt ersichtlichen Folie. Hier kann man auch sehr gut erkennen, dass der Deckel über den Druckbereich gar keine Gelenke und andere Details aufweist (also lose aufgesetzt ist) und der versenkte Papierlösehebel (rechts) nur aufgemalt ist. Auf der Rückseite des Prospekt ist auf dem linken kleinen Foto der geschlossenen Schreibmaschine im Tragezustand zu sehen, dass die beiden Deckel für Tastatur und Druckbereich für das Foto mit Klebebändern gesichert sind.

 

Modellansichten

Scan: © 2012 - Manfred Trommer, Erfurt

 

   
Ansicht Holzmodell

 

Original-Schreibmaschine

 

   
   
   
   
Fotos der Holzmodelle: © 2012 - Manfred Trommer, Erfurt Fotos der Original-Schreibmaschine: © 2012 - Burkhard Henkel, Leipzig

 

Die später dann in erika S 3004" benannte elektronische Kleinschreibmaschine erhielt im Rahmen des Wettbewerbs "Gutes Design" auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1987 eine "Anerkennung für gutes Design", was jedoch nicht unbedeutend war.

 

Scan: © 2012 - Manfred Trommer, Erfurt

 

Jährlich werden seit 1972 vom Amt für Industrielle Formgestaltung der DDR Erzeugnisse aus Kombinaten und Betrieben für gute Produktgestaltung ausgezeichnet, die regelmäßig in einem Katalog veröffentlicht wurden, hier am Beispiel der Elektronischen Schreibmaschine erika 3004:

 

Im Rahmen der Ausstellung "Design in der DDR" wurde diese Schreibmaschine gezeigt. Die Ausstellung fand vom 27. Mai bis 31. Juli 1988 im Designzentrum Stuttgart (BRD) statt. Den Auszug aus den betreffenden Katalogseiten dieser Ausstellung kann man hier in Augenschein nehmen:

 

Scans: © 2012 - Manfred Trommer, Erfurt

 

Für das Design der rundlichen Form - dem Ursprungsdesign - der "erika 3004" ist der Designer Manfred Trommer verantwortlich (dessen Vita hier als PDF nachzulesen ist), welcher dem Designer-Kollektiv des Kombinates Robotron angehörte. Im Robotron Büromaschinenwerk Erfurt (OBE) waren damals zwei Designer fest angestellt. Das Design der "eckigen" Haubenvariante (siehe unten) war eine Zulieferung eines westlichen Handelspartners. Vom Robotron-Designerkollektiv wurde das "eckige Design" stets abgelehnt und dementsprechend nicht publiziert. Diese Designvariante, die auf der Bodenwanne des Originaldesign (Ursprungsvariante) aufsetzt, sollte auch nur für den Export produziert werden. Dies betrifft zumindest die heute bekannten Modelle „erika 3004", „erika 3005" und „erika 3015". Bei den Modellen „erika 3006" und „erika 3016" war das runde Design, aufgrund der vorhandenen Textanzeige nicht haltbar.

 

 

Der Designer Manfred Trommer hierzu:

Designentwurf für erika s 3005 mit Textfeld

Prospekt aus dem Jahr 1988

"Leider wurde (aus späterer Sicht) bei der Aufgaben-stellung (Pflichtenheft) der Fehler gemacht, eine Textanzeige von vorn herein auszuschließen, was dazu führte, dass diese Designvariante keine gute Lösung für ein Modell mit Textanzeige ermöglichte. Es gab zwar einen Versuch, trotzdem eine Textanzeige zu integrieren (damals als erika S 3005 bezeichnet - sogar schon mit Prospekt), doch diese Version wurde durch die Zulieferung des 2. Designs [Anm. d. R.: gemeint ist das "eckige Design"] verworfen. Sie war auch sehr nachteilig, da die Anzeige nur im Deckel über der Farbbandkassette angeordnet werden konnte. Das behinderte natürlich den Wechsel einer Farbbandkassette. Eine Anordnung der Textanzeige wie im 2. Design [Anm. d. R.: gemeint ist das "eckige Design"] hätte ein neues Haubenwerkzeug bedeutet, das war aber [Anm. d. R.: aus Kostengründen] nicht möglich.... Es gab ... in der Entwicklungsphase noch einen zweiten Designentwurf von der Designerin Silvia Mantowski. Soweit ich mich erinnere, war dieser Entwurf sehr auf die damals übliche "Kantigkeit" orientiert. Im Vergleich mit dem späteren 2. Design [Anm. d. R.: gemeint ist das "eckige Design"] sogar noch kantiger, etwa vergleichbar mit den Büroschreibmaschinen der Reihe S 6110..30 oder der Dresdener S 6009. Dieses Design kam aber bei den Einkäufern von Quelle und Co. nicht an, so wurde mein Design für die Konstruktion und künftige Fertigung ausgewählt."

 

Nach den Ausführungen des Designers Manfred Trommer muss in der ursprünglichen Planung die Hochzählung der Schreibmaschinenmodelle anders gewesen sein: als Grundmodell die "erika S 3004" und als Modell mit Textanzeige die "erika s 3005" (siehe rechts).

 

Auf der letzten Seite des Prospektes ist zudem schon ein Interfacemodul zu sehen. Nach der Beschreibung im handelt es sich um ein Interfacemodul IF 6000, welches an ein PC 1715 angeschlossen ist.

 

Das es sich bei der im Prospekt geplanten erika 3005 electronic nur um eine Designstudie handelt, kann man auch an der fehlenden MODE-Taste erkennen; hier wurde also einfach eine Tastatur aus der "erika 3004" verwendet.

 

 

Foto & Scans: © Manfred Trommer, Erfurt, 2012

 

Die erika S 3010, das Design stammt von Antje Erkmann aus dem heutigen Chemnitz, wurde nicht im Robotron Büromaschinenwerk Erfurt (OBE) sondern im Robotron Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt (BWK) ab April 1990 ein Jahr lang produziert. Die erika S 3010 hat technisch und gestalterisch nichts mit der Erfurter Baureihe zu tun und gehört daher auch nicht in die von mir betrachtete Baureihe S 3000, auch wenn die Typenbezeichnung das nahelegt.

 

 

Aus den oben genannten Gründen, sind die jetzigen Modelle "erika 3004", "erika 3005" und "erika 3006" mit den Zwischenmodellen "erika 3015" und "erika 3016" entstanden:

 

 

Ursprungsdesign

2. Design (eckige Variante)

 

   

In den Versionen der erika 3004, 3005 und 3015 fand das "runde Design" Anwendung, welches auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1987 die Auszeichnung "Gutes Design" aus dem gleichnamigen Wettbewerb erhielt.

 

.Dieses "eckige" Design wurde für alle Modellversionen verwendet.
(erika 3004, 3005, 3006, 3015 und 3016)

 

 

 

 

 

Farbkombinationen für die Erika-Modelle 3004, 3005, 3006, 3015 und 3016

 

 

 

 

Folgende Farbkombinationen waren möglich:
 

Farb-

Chassis

 

variante

Haube

Bodenwanne

Tastatur

1

hellgrau

hellgrau

hellgrau

2

hellgrau

dunkelgrau

dunkelgrau

3

braun

braun

dunkelgrau

4

graubeige

graubeige

graubeige